Nahrungsfette sind geliebt und gehasst in der Fitness Branche. Je nachdem, auf welcher „Seite der Macht“ man sich ansiedelt. Der typische Low Fat Bodybuilder, der sich maßgeblich von Reis und Huhn ernährt, der wird an Nahrungsfetten nur das aller Notwendigsten zu sich nehmen. Anders wiederum der typische Low Carb Bodybuilder, der absolut auf Fette schwört und ohne diese schon gar nicht mehr leben kann. Hier geht es in erster Linie um Eier mit Speck, Avocados und Nüsse. Doch welche Seite hat Recht? Man könnte sagen, wie immer zählt hier der goldene Mittelweg. Um das jedoch selbst einschätzen zu können, sollte man einige Fakten über Nahrungsfette wissen.
Fakt 1: Nahrungsfette und Gesundheit
Was uns immer wieder versucht wird einzutrichtern ist die Tatsache, dass uns Fette fett und krank machen. Vor allem die bösen gesättigten Fettsäuren, die man maßgeblich in tierischen Produkten und Lebensmitteln findet. Die pflanzlichen Fette hingegen sind hier - scheinbar - gesünder. Doch das ist so nicht ganz richtig. Denn es gibt keine wirklich gesicherte Datenlage, dass Fett überhaupt krank machen könnte. Egal ob tierisch, pflanzlich, gesättigt oder eben auch nicht. Es ist vielmehr so, dass überhaupt kein Zusammenhang festgestellt werden kann. Zumindest nicht in hochwertigen Studien. Dass eine überkalorische fettreiche Ernährung krank machen kann, die auch gleichzeitig noch reich an Kohlenhydraten und Zucker ist, das ist nicht verwunderlich. Doch auf solche Studien beziehen sich die „krankmachenden“ Aussagen gegen das Nahrungsfett. Ob man das aber nun auf das Nahrungsfett übertragen kann oder nicht vielmehr auf die überkalorische Ernährung und das dadurch zunehmende Übergewicht? Letzteres wird eher der Fall sein. Was jedoch richtig ist, pflanzliche einfach ungesättigte Fettsäuren, wie wir sie in Avocados, Olivenöl oder Nüssen finden haben im Gegensatz zu gesättigten Fettsäuren eine äußerst positive Wirkung auf unsere Gesundheit. Aber nur weil die gesättigten Fette nicht so positiv auf die Gesundheit wirken bedeutet das noch lange nicht, dass sie sich negativ auswirken. Entsprechend sind sie eher neutrale Energielieferanten, vor denen man sich aber nicht fürchten muss.
Fakt 2: Nahrungsfette und Testosteron
Eine zu geringe Zufuhr an Nahrungsfetten kann zu einer nicht optimalen Synthese von körpereigenem Testosteron führen. Das wollen wir als FitnessFreaks nicht. Schließlich wollen wir Muskeln aufbauen und für einen optimalen Muskelaufbau wird Testosteron nun mal benötigt. Und hier wirken die gesättigten Fette durchaus positiv. Hier ist es sogar so, dass mehrfach-ungesättigte Fettsäuren tendenziell in zu hoher Menge zugeführt, die Testosteronproduktion hemmen können und wirken sich somit negativ auf den körpereigenen Spiegel aus. Wer etwa 30-35% seiner zugeführten Kalorien in Form von Fetten zu sich nimmt, ist schon einmal gut dabei und sicher. Und wer wiederum ein Drittel davon in Form von gesättigten Fettsäuren zuführt, der tut seiner Gesundheit nichts Böses, sehr wohl seinem Testosteronspiegel jedoch etwas Gutes.
Fakt 3: Nahrungsfett und Leistung
Kraftsport spielt sich in erster Linie im anaeroben Bereich ab. Fettsäuren hingegen können nur unter aeroben Bedingungen verstoffwechselt werden. Das wirft natürlich ein Problem auf. Fett ist nicht gerade der optimale Energieträger für Krafttraining. Und schon gar nicht, wenn man sich vor allem im Bereich der höheren Wiederholungszahlen bewegt oder Supersatztraining und ähnliches macht. Hier könnte es tatsächlich zu Leistungseinbußen kommen, wenn man die Kohlenhydrate zu stark zu Gunsten der Nahrungsfette senkt. Doch das ist äußerst individuell. Und was nicht übersehen werden darf: Nach und nach nimmt der aerobe anteil an der Energiebereitstellung selbst beim Krafttraining immer weiter zu, je länger das Training andauert. Auch wenn Fett nicht der optimale Treibstoff für Krafttrainingsleistungen ist, so benötigen wir meist weitaus weniger Kohlenhydrate als viele Sportler denken mögen.
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