Gehen wir ungefähr 10 Jahre zurück in der Zeit. Zu diesem Zeitpunkt ging Martin Berkhan mit seiner Leangains Philosophie an den Start. Er promotete das intermittierende Fasten und hat seine eigenen Erfahrungen in seinem Blog geschildert. Es handelte sich dabei um ein Kurzzeitfasten über 16 Stunden, täglich, gefolgt von 8 Stunden Nahrungszufuhr. Anfänglich war wohl ein großer Teil der Fitness Community schockiert und sprach sich unbedingt und direkt gegen diese Praktik aus. Es wäre gefährlich, würde den Muskelabbau fördern, den Muskelaufbau verhindern und tendenziell eher ungesund sein und den Stoffwechsel einschlafen lassen. Doch nach und nach und Jahr für Jahr kamen immer mehr positive Erfahrungsberichte zu diesem Thema ans Licht. Immer mehr verblüffende Vorher-Nachher-Bilder wurden veröffentlicht und mittlerweile ist intermittent fasting fester Bestandteil der Fitness Branche. Und bringt mehr Überraschungen mit als wir jemals gedacht hätten…
Fakt 1: Fasten erhöht die Stoffwechselrate
Wie bitte? Wie soll denn nichts essen die Stoffwechselrate erhöhen? Sonst wird uns doch immer ins Gehirn gehämmert, wir müssen regelmäßig essen, um unseren Stoffwechsel am Laufen zu halten! Und plötzlich soll genau das Gegenteil der Fall sein? Ja! Denn zumindest kurzzeitiges Fasten von bis zu 24 Stunden führt zu einer verstärkten Aktivierung des Sympathikus und zu einer Ausschüttung von Adrenalin und Co. Das wiederum erhöht die Stoffwechselrate nachweislich um bis zu 15% während dieser Fastenphase! Das ist ordentlich - dafür dass man GAR NICHTS dafür tun muss.
Fakt 2: Fasten verbessert den Kohlenhydratstoffwechsel
Wer über mehrere Stunden zwischen 16-36 Stunden fastet, der verbessert kurz wie auch langfristig seine Insulinsensibilität. Das bedeutet, der Körper kommt besser mit Kohlenhydraten klar und muss weniger Insulin zur Einlagerung von Glukose und dem Aufbau von Glykogen ausschütten. Das ist gut! Und bringt uns vor allem in Kombination mit einem Carb-Cycling, wie Leangains es enthält, einen Vorteil. Denn durch lange Fastenphasen und regelmäßige Low Carb Tage werden die Glykogenspeicher zusammen mit Krafttraining entleert und dann gezielt durch ein Overfeeding aufgefüllt. Kurzfristiges Carb-Overfeeding nach einiger Zeit kohlenhydratarmer Ernährung führt nicht zu einem Fettaufbau, sondern zu Kompensationsmechanismen durch den Körper. Leangains macht sich das gezielt zu Nutze.
Fakt 3: Fasten hilft für mentale Gesundheit
Durch langes Fasten kommt es zu einer verstärkten Ausschüttung von BDNF. BDNF ist wichtig für die Nervenzellen des Gehirns und führt zudem dazu, dass das Gehirn „aktiv“ bleibt. Auch die Autophagie wird durch Fasten optimiert. Das bedeutet, dass funktionsunfähige, fehlerhafte oder kranke Zellen abgetötet werden, um den Gesamtorganismus nicht zu gefährden. Durch Nahrungszufuhr, insbesondere durch Kohlenhydrate, die eine Insulinausschüttung nach sich ziehen, werden die BDNF Werte reduziert und die positiven Effekte werden untergraben.
Praktische Umsetzung
Die einfachsten und besten Varianten der Umsetzung ist ein tägliches 16/8-Fasten, wie wir es von Leangains kennen oder zwei wöchentliche 24-stündige Fasten Perioden. Es kann gut sein, dass uns all das zu Beginn noch etwas schwer fällt, doch man gewöhnt sich schnell und einfach daran und kann dann flott von den gesamten positiven Effekten profitieren.
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