Makros zu tracken scheint heutzutage vollkommen normal zu sein. Flexible Dieting oder IIFYM sind die Trendwörter schlechthin. Und zugegeben, es vermittelt einen guten Überblick über die Menge an Kalorien die man zu sich nimmt und man kann sicherstellen, dass man ausreichend Protein zuführt usw. Doch ist es wirklich die Lösung? An dieser Stelle soll gar nicht abgestritten werden, dass es durchaus Situationen gibt, zu denen das Abwiegen von Nahrung und das Tracken von Nährstoffen nicht auch Vorteile bringt oder vielleicht sogar unausweichlich ist. Beispielsweise dann, wenn man kurz vor einem Bodybuilding-Wettkampf steht und von 9% Körperfett auf unter 5% Körperfett kommen möchte. Doch wenn du nicht akut in dieser Situation bist, solltest du dir überlegen, ob du das Tracken deiner Makros nicht doch besser aufgibst.
Grund 1: Die Natur ist nicht grammgenau unterwegs
Wir wiegen alles aufs Gramm ab und tracken auch jedes Gramm an Protein und Kohlenhydraten, sowie Fett. Doch leider sind wir bei weitem nicht so präzise unterwegs wie gedacht! Denn die Natur selbst spielt uns hier einen Streich. Es ist eher unwahrscheinlich, dass jedes gleiche Stück Obst auch die exakt gleichen Nährwerte pro 100g aufweist und den exakt gleichen Wassergehalt hat. Entsprechend variiert jeder Apfel vom anderen, jede Karotte von der anderen und jedes Stück Fleisch vom anderen. Das Tracken ist nett, um einen Überblick zu erhalten, wie viel man ungefähr zu sich nimmt. Doch mehr als eine grobe Schätzung ist das nicht - und grob schätzen sollte ein FitnessFreak auch ohne Waage können.
Grund 2: Du verlernst dein Körpergefühl
Wird nicht immer im Zuge des Fitness Lifestyle von Körpergefühl geredet? Von „den Muskel spüren“, der „Mind-Muscle-Connection“ und dem „autoregulativen Training“, mit der Intensität angepasst an den jeweiligen Fitnesszustand des Tages? Das alles schaffen wir über Körpergefühl? Aber hungrig sein und satt sein, das bekommen wir nicht hin? Im Ernst jetzt? Ganz ehrlich, der Körper sagt uns schon was er möchte bzw. wie viel er benötigt. Aber wer nur noch nach Zahlen und Prozentwerten isst und nicht mehr isst weil er Hunger hat, sondern weil wieder drei Stunden vergangen sind und auch nicht mehr aufhört zu essen weil er satt ist, sondern weil man nicht mehr Makros für die Mahlzeit eingeplant hat, der verlernt natürlich auf seinen Körper zu hören. Natürlich wird der Körper immer fieser, je geringer der Körperfettanteil sinkt. Doch bis zu 10% Körperfett und damit bis zu einer guten Strandfigur sollte man es eigentlich als FitnessFreak locker ohne zu tracken hinbekommen.
Grund 3: Ungenaue Angaben
Geht man zu einer sehr bekannten Sandwich-Kette hat man den Vorteil, dass diese die Makros einzelner Subs ausweisen. Perfekt für all diejenigen die tracken wollen. Schaut man sich jedoch die Zubereitung an, dann wird mit einem Handmaß belegt. Also hier ist nichts mit Waage usw. Gleiches gilt wohl in nahezu 100% aller anderen Restaurants. Was dazu führt, dass man die Werte überhaupt nicht ernst nehmen KANN! Warum sich also den Stress machen, alles präzise zu tracken, wenn man am Ende sowieso nur abschätzen kann? Wirklich sinnvoll erscheint das nicht. Und praktisch ist auch etwas anderes.
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