DGE bedeutet ausgeschrieben: Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Diese Gesellschaft gibt die Referenzwerte im DACH Bereich für unsere tägliche empfohlene Ernährung vor. Dabei geht es beispielsweise darum, wie viel Protein, Kohlenhydrate oder Fett wir täglich konsumieren sollen. Die DGE stand bisher immer dafür, möglichst viele Kohlenhydrate zu konsumieren, das Fett in einem moderaten Bereich zu halten und die Proteinzufuhr eher niedrig zu halten. Na gut…so ganz lösen kann man sich von diesen Dogmen noch immer nicht. Dennoch gab es einige interessante Anpassungen in letzter Zeit, über die es zu berichten lohnt.
Punkt 1: Fett ist nicht mehr das schwarze Entlein der Ernährung
Vorab: zum Schwan hat es das Fett bei der DGE noch immer nicht geschafft. Dennoch hat man sich dazu entschlossen die Empfehlungen ein klein wenig anzupassen. Man geht nun nicht mehr pauschal davon aus dass uns Fett automatisch krank macht. Es gibt auch keine wirkliche Obergrenze mehr und sogar die gesättigten Fettsäuren, die sonst immer als besonders nachteilig deklariert wurden, sind zumindest teilweise freigesprochen. Zwar wird noch immer indirekt vor den gesättigten Fettsäuren gewarnt in dem man empfiehlt möglichst viele einfach-ungesättigte Fettsäuren zu konsumieren, doch die Empfehlung nur noch möglichst fettarme Milchprodukte zu konsumieren um gesättigte Fettsäuren zu sparen, existiert so nicht mehr. Doch ehrlich…das sind doch nun Vorgaben mit denen man wirklich leben kann. Nicht wahr? Denn wer möchte schon wegdiskutieren dass einfach ungesättigte Fettsäuren nicht tatsächlich mehr positive gesundheitliche Eigenschaften aufzuweisen haben als gesättigte Fettsäuren.
Punkt 2: Neue Proteinvorgaben
Auch die Proteinvorgaben wurden leicht abgeändert. Zwar gilt noch immer die Empfehlung 0,8g Protein pro Kilogramm Körpergewicht würden reichen und dass sogar eigentlich nur 0,6g Protein pro Kilogramm Körpergewicht notwendig sind um funktionelle Defizite zu vermeiden, dennoch wurde mittlerweile eingeräumt dass es durchaus sinnvoll sein kann für spezielle Populationen ein wenig mehr Protein zu konsumieren. Wenngleich die neuen Empfehlungen von 1,0g Protein pro Kilogramm Körpergewicht nicht wirklich bahnbrechend sind und vor allem für ältere Personen gelten. Was hingegen als positiv anzusehen ist, ist dass eingeräumt wurde dass auch Proteinmengen von bis zu 2g Protein pro Kilogramm Körpergewicht keine negativen gesundheitlichen Probleme mit sich ziehen für gesunde Personen. Was für uns eigentlich lächerlich normal klingt und was man auch sehr schnell erkennen kann, wenn man sich intensiv mit den Studien zu unterschiedlichen Proteinzufuhrmengen beschäftigt, ist bei den offiziellen Gesellschaften fast schon als Durchbruch zu bewerten.
Punkt 3: Sportler dürfen mehr Eiweiß essen
Auch hier: wir wissen es schon lange. Von offizieller Seite bestätigt man nun aber auch, dass der Proteinbedarf eines Sportlers der intensiv trainiert höher ist als der eines Normalbürgers der sich hauptsächlich am Schreibtisch aufhält. Hier muss man sogar zugeben, dass die offiziellen Stellen hier deutlich realistischer sind als die BroScience Fraktionen im Fitness Business. Denn gerade wenn es um den Muskelaufbau geht, sind Zufuhrmengen von über 1,8g pro Kilogramm Körpergewicht für einen wirklich richtig hart trainierenden Sportler schlichtweg nicht notwendig bzw. bringen keinen wirklichen Mehreffekt. Und wenn du ein normaler FitnessFreak bist der mehrfach pro Woche im Gym trainiert, jedoch nicht so als würde es in jeder Einheit um sein Leben gehen, reichen wahrscheinlich auch schon deutlich geringere Zufuhrmengen aus. 3g Protein pro Kilogramm Körpergewicht und mehr sind hier in jedem Fall stark überzogen!
Fazit
Noch immer gibt es von offizieller Seite fragwürdige Empfehlungen die man vielleicht so nicht zu 100% unterschreiben kann. Dennoch muss man sagen, wandelt sich nach und nach das Gesicht der offiziellen Ernährungsempfehlungen!
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