Intermittent Fasting liegt im Trend. Insbesondere seit Martin Berkhan mit seinem Leangains System immer mehr brutale Körperverwandlungen präsentieren konnte. Viele seiner Klienten sind unglaublich ripped und lean und haben gleichzeitig auch noch an Kraft in den wichtigsten Übungen wie Kniebeugen, Kreuzheben, Bankdrücken oder Klimmzüge hinzugewonnen. Und das scheinbar mit Mahlzeiten von denen viele während der Off-Season nur träumen. Doch leider gibt es auch viele Fälle, in denen das Konzept und die Idee nicht so gut aufgegangen sind, wie man sich das vielleicht gewünscht hätte. Die Gründe hierfür, die am häufigsten zu solchen Problemen führen und die Fortschritte sabotieren, haben wir für euch aufgezählt!
Hunger ist nicht der Feind
Viele Personen haben förmlich Angst vor Hunger. Sie denken, selbst ein klein wenig Hunger würde in einem katabolen Zustand münden, der alle hart erarbeiteten Muskeln förmlich auffrisst. Doch Hunger ist nicht automatisch ein Notzustand – im Gegenteil! Heutzutage haben die meisten Personen förmlich verlernt, was Hunger überhaupt ist und wie sich dieser Hunger überhaupt anfühlt. Wir haben verlernt was Hunger und Sättigung bedeutet. Wir wissen was es heißt, Appetit zu haben und wir wissen was es heißt „voll“ zu sein. Aber Appetit hat mit physischem Hunger nichts zu tun und „voll“ sein bedeutet, man ist eigentlich schon übers Ziel hinausgeschossen. Daher bietet der Ansatz von intermittent fasting letztlich auch die Möglichkeit, sein eigenes Körpergefühl wieder zu entdecken und physischen von psychischem Hunger zu unterscheiden.
Doch keine Angst, auch beim intermittent fasting muss keiner wirklich hungern, allerdings wird der Hunger einfach wieder anders und natürlicher wahrgenommen. Außerdem hat das Gefühl „Hunger“ auch seine positiven Seiten. Leicht hungrig sind die meisten Personen aktiver und produktiver! Also keine Angst vor Hungergefühlen!
Fasten ist kein Freifahrtschein für Junk Food
Ein weiterer Fehler der beim intermittent fasting häufig begangen wird, ist es, intermittent fasting als Ausrede für wahre „Junk Food Feste“ zu missbrauchen. Große Mahlzeiten, gepaart mit dem „I fit fits your macros“-Prinzip, arten schnell und gerne darin aus, dass sich Personen plötzlich nur noch von Junk Food und Süßigkeiten ernähren. Das Fasten wird dann als Ausrede dafür verwendet, dieses Vorgehen zu rechtfertigen. Doch intermittent fasting hat nichts mit Junk Food und Co zu tun. Auch hier ist eher das Gegenteil der Fall. Intermittent fasting hat viele gesundheitlich positive Eigenschaften, die nicht durch Junk Food und minderwertige Ernährung negiert werden sollten. Denn auch hier gilt wie bei jeder anderen Ernährungsform auch: Erst den Bedarf an essentiellen Nährstoffen und gesundheitsförderlichen Komponenten wie essentielle Fettsäuren, Proteine, Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe über möglichst hochwertige natürliche Nahrung decken, dann darf man sich über etwaige „Cheat Meals“ Gedanken machen. Jedoch nicht vorher!
Während dem Fasten an Essen denken
Wer den ganzen Tag nur an Essen denkt, sich förmlich durch die Fastenphase quält und die Stunden oder sogar Minuten zählt, bis es die erste Mahlzeit des Tages gibt, für denjenigen ist intermittent fasting eher nicht geeignet! Es ist zwar durchaus möglich, dass die Fastenphase in den ersten Tagen oder vielleicht sogar 1-2 Wochen etwas härter wird, da sich eventuell der Hunger schon etwas früher meldet, hält dieser Zustand über die angegebenen zwei Wochen jedoch an und fühlt ihr euch während der Fastenphase dann nicht wirklich wohl, solltet ihr vielleicht Abstand nehmen zum intermittent fasting und eine andere Ernährungsstrategie verfolgen.
Eine Gefahr: Essstörungen
Das heikelste Thema von allen ist mit Sicherheit intermittent fasting als Ausrede für diverse Ernährungsstörungen zu missbrauchen. Hier muss sich jeder ganz ehrlich fragen, warum er/sie das Prinzip des intermittent fasting anwendet? Weil es gut in den Lifestyle hineinpasst? Dann ist alles gut! Weil man morgens grundsätzlich keinen Hunger hat und sich kein Frühstück hineinzwingen möchte? Alles gut! Als Begründung dafür große Mengen an Nahrung in sich hineinzustopfen? Nicht gut! Als Ausrede dafür Magersucht und wenig essen zu vertuschen? Überhaupt nicht gut! Seid also ehrlich zu euch selbst, hinterfragt eure Gewohnheiten und Gründe und entscheidet dann, ob intermittent fasting für euch geeignet ist.
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