Den Begriff des Flexible Dieting (FD) kennt man möglicherweise auch unter dem Namen IIFYM, was ausgeschrieben „If It Fits Your Macros“ bedeutet. Allerdings handelt es sich bei diesem einen grundlegenden Konzept mit zwei Namen nicht um genau das Gleiche. Unterm Strich schon. Nur die Art und Weise, wie die einzelnen Begriffe verstanden werden unterscheiden sich gravierend voneinander. Denn IIFYM vermittelt den Eindruck, man könne alles essen, was immer man auch möchte, die Speisen müssten nur in die individuellen Makrovorgaben passen. Und das ist durchaus auch richtig. Zumindest wenn es um rein optische Veränderungen geht. Denn für den Abbau von Körperfett oder den Aufbau von Muskelmasse ist die erste und oberste Priorität zunächst einmal in der Energiezufuhr zu suchen, dicht gefolgt von der Zusammensetzung der Makronährstoffe. Flexible Dieting hingegen setzt den Fokus mehr auf die allgemeine und gesamte Flexibilität in der Diätführung. Auch hier kann man seine Lieblingsspeisen einbauen, allerdings mehr als „Add On“ zu einer sonst hochwertigen Ernährung. Denn auch wenn man mit Schokolade, Burger, Eis und Fertiggerichten einen tollen und harten Six Pack hinbekommen kann, solange man sich an seine Makrovorgaben hält, so sieht es in Sachen Gesundheitsförderung und Gesunderhaltung eben doch noch einmal anders aus. Nur weil bestimmte Lebensmittel nicht direkt fett machen, so bedeutet das noch lange nicht, dass sie deshalb förderlich sind für unsere Gesundheit. Oder anders ausgedrückt, nur weil etwas nicht ungesund ist, bedeutet es noch lange nicht dass es gesund sein muss. Daher sollte man bei der flexiblen Diätführung doch noch einige Dinge beachten, bevor man damit vollkommen „verrückt geht“. Die wichtigsten Punkte haben wir für euch zusammengefasst.
Punkt 1: Vorlieben beachten
Wenn du langfristig Erfolg haben möchtest, dann solltest du deine Makrozusammensetzung nachdem du deinen passenden kalorischen Wert für deine Zielsetzung ermittelt hast, so zusammenstellen, dass deine Vorlieben beachtet werden. Bist du beispielsweise jemand der lieber deftig isst, dann solltest du deine Fettzufuhr tendenziell eher etwas erhöhen und die Carbs reduzieren. Bist du eher „süß veranlagt“, dann gilt genau das Gegenteil. Wichtig ist nur, dass das Protein niemals darunter leidet. 2-3g pro Kilogramm fettfreier Körpermasse sollten es hier grundsätzlich und auf jeden Fall sein!
Punkt 2: 5 am Tag
Diese Parole kennt man von allen Ernährungsgesellschaften weltweit und das sollte auch bei einer flexiblen Diätführung immer beachtet werden. Täglich sollten mindestens 500-600g Gemüse auf dem Speiseplan stehen und 200-300g Obst. Das sorgt dafür, dass wir ausreichend mit Vitaminen, Mineralstoffen, sekundären Pflanzenstoffen und Ballaststoffen versorgt sind. Hier gibt es kein Vorbeikommen. Jeder sollte sich an diese Vorgaben halten! Dem Darm und der allgemeinen Gesundheit zuliebe. Außerdem sind Vitamine und Mineralstoffe wichtige Katalysatoren bei Reaktionen in unserem Stoffwechsel. Ein Mangel kann demnach also auch zu Problemen in der Leistungsfähigkeit und der körperlichen Entwicklung führen.
Punkt 3: Die 70/20/10-Regel
Diese „Regel“ stammt von Alan Aragon, einer der wichtigsten Verfechter des Flexible Dietings. Sie besagt im Endeffekt nichts anderes, als dass 70% unserer Kalorien in Form von gesunden und unverarbeiteten bzw. nur leicht verarbeiteten Lebensmitteln stammen sollten. 20% der zugeführten Kalorien stammen dann aus typisch leicht verarbeiteten Lebensmitteln, wie etwa Dosen-Thunfisch oder einer aus hochwertig zubereiteten bereits fertigen Tomatensauce aus dem Glas usw. Und die restlichen 10% können dann in Form von Junk Food, Fast Food und den eigenen, vielleicht als ungesund geltenden, Lieblingsspeisen gegessen werden. Ob man nun täglich 10% der Kalorien in Form von „freien Kalorien“ nutzt oder 10% der Wochenbilanz, also so, dass man vielleicht auch hin und wieder ein größeres Cheat Meal einplanen kann, das ist einem vollkommen selbst überlassen – denn schließlich ist der Name dieser Diätführung Programm: Flexibel!
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