Intermittent Fasting ist mittlerweile so etwas wie ein Hype, der schon fast wieder zur alten Schule gehört. Martin Berkhan hat diese Praktik ins Fitness Business gebracht und extrem eindrucksvolle Klienten hervorgebracht, mit fast unmenschlich niedrigem Körperfettanteil, welche trotzdem noch gut und ordentlich essen konnten, mit Portionsgrößen, von denen andere in Diäten nur träumen. Das Geheimnis lag in der Fastenphase und der verkürzten Dauer während der Nahrung aufgenommen werden durfte. Es handelte sich um das altbekannte 16/8-Leangains-System. Und trotzdem dass die Ergebnisse und Resultate an sich selbst, wie auch bei seinen Klienten eine eigene Sprache sprechen, herrschen rund um das Thema des intermittierenden Fastens noch immer mehr Mythen als um so manch andere Ernährungsform. Doch wie steht es hier um den Wahrheitsgehalt?
Mythos 1: IF führt zu einem eingeschlafenen Stoffwechsel
Das ist wohl der hartnäckigste Mythos. Denn wenn man jahrelang propagiert, man müsse alle 3 Stunden essen um den Stoffwechsel aktiv zu halten, dann widerspricht das natürlich der 16-stündigen Fastenphase komplett. Das Endresultat müsste demnach ein vollkommen zerstörter und eingeschlafener Stoffwechsel sein. Die Realität sieht jedoch anders aus. Denn die häufigen kleinen Mahlzeiten bei einer normalen klassischen Bodybuilding-Diät haben praktisch nichts mit der Stoffwechselaktivität zu tun. Entscheidender als die Mahlzeitenfrequenz ist die gesamte Energiezufuhr über 24 Stunden. Ist diese gleich, gibt es auch keine Probleme. Und dass es zu einer negativen Stoffwechselanpassung durchs Fasten kommt, muss so einiges passieren. Genau genommen müssen wir dazu über einen Zeitraum von mindestens 72 Stunden gar nichts essen und jegliche Nahrungszufuhr vermeiden. Mit einer 16-stündigen Fastenphase kommen wir jedoch nicht annähernd an diese Zeitspanne heran. Daher müssen wir uns auch keine Gedanken darüber machen, dass unser Stoffwechsel einschläft.
Mythos 2: IF führt zu Muskelabbau
Die nächste Befürchtung die man haben könnte, wäre ein akuter Muskelabbau durch intermittent fasting. Auch das irgendwie nachvollziehbar. Denn schließlich bedeutet 16 Stunden nichts zu essen auch 16 Stunden kein Protein. Und Protein dient als Muskelschutz. Nicht umsonst trinken Bodybuilder und FitnessFreaks vor dem Schlafen noch einen Casein Shake, um eben ausreichend Protein zuzuführen, damit kein unnötiger Muskelabbau über Nacht stattfindet. Doch wirklich Angst muss man vor diesem Muskelabbau nicht haben. Denn wir haben während der Fastenphase einen körpereigenen Muskelschutz eingebaut. Nämlich das Wachstumshormon. An Mäusen konnte man zeigen, dass diejenigen denen die Ausschüttung von Wachstumshormonen künstlich unterdrückt wurde, einen akuten Muskelabbau erlitten, wohingegen die Tiere mit einem natürlichen Ausstoß von Wachstumshormonen keine Muskelmasse verloren - während Fastenphasen deutlich über 16 Stunden hinaus! Und auch beim Menschen konnte kein erheblicher Muskelabbau nachgewiesen werden.
Mythos 3: Fasten führt zu Heißhunger
Das Gegenteil ist der Fall! Fasten hat sogar einen hungerunterdrückenden Effekt! Das ist durchaus interessant. Und auch die Angst vor Heißhunger- und Fressattacken scheint unbegründet zu sein. Denn Personen die ad libitum nach einem Schema des intermittent fastings essen durften, nahmen im Schnitt sogar rund 600kcal weniger zu sich als normalerweise. Die Sättigung setzt demnach vollkommen normal und reguliert ein und Angst vor einer spontanen Mehraufnahme an Kalorien nach einer Fastenphase scheint demnach vollkommen unbegründet zu sein. Fakt ist, die meisten Mythen rund ums intermittent fasting gehören genau dort hin…ins Reich der Mythen.
Kommentare (0)