Derzeit voll im Trend sind Kokosprodukte. Insbesondere Kokosöl. Aber auch Kokoswasser und Kokosmilch, teils auch Kokosmus und Kokosmehl. Fast jeder empfiehlt mittlerweile irgendeine Variante der Kokosnuss in seine Ernährung aufzunehmen. Der bekannteste Vertreter dürfte der Bulletproof Coffee sein und auch Kiefer hatte damals einen Kaffee mit Kokosöl am frühen Morgen empfohlen, im Zuge seiner Carb Backloading Strategie. Im Bereich der Paleo Ernährung ist die Kokosnuss und speziell das Kokosöl extrem hoch im Kurs und all diejenigen die sich ketogen ernähren „leben“ praktisch vom Kokosöl. Sogar in der Medizin im Bereich der Ernährungstherapie findet Kokosöl Anwendung. Insbesondere bei Alzheimererkrankungen, Epilepsie und Krebserkrankungen. Irgendwas Besonderes muss es an Kokosöl also geben. Doch sind diese Besonderheiten auch relevant für FitnessFreaks?
Warum sind alle so scharf auf Kokosöl?
Eigentlich sollte man zunächst einmal denken, dass Kokosöl schlecht sein müsste. Denn Kokosöl sind praktisch pure gesättigte Fettsäuren. Und von diesen wird immer behauptet, sie seien so schlecht für unsere Gesundheit und würden zu Übergewicht führen. Der entscheidende Unterschied bei Fetten aus Kokosöl im Vergleich zu anderen gesättigten Fettsäuren ist die Kettenlänge. Denn bei gesättigten Fettsäuren, wie wir sie für Gewöhnlich aus der Ernährung kennen, handelt es sich um langkettige Fettsäuren. Beim Kokosöl sind es mittelkettige Fettsäuren. Es handelt sich demnach um Fettsäuren, die mit einer kürzeren Kettenlänge. Und genau diese Kettenlänge macht die Fette so besonders. Und rund 60% des Fettes aus Kokosöl bestehen eben genau aus diesen mittelkettigen Fettsäuren, die viele FitnessFreaks vielleicht auch als MCT kennen.
Was macht MCT so besonders?
Durch die kürzere Kettenlänge ist die Wasserlöslichkeit der Fette besser. Langkettige Fettsäuren lassen sich im Blut nicht lösen. Sie werden daher nach der Aufnahme über den Darm über das lymphatische System im Körper transportiert. MCT hingegen können wie Proteine und Kohlenhydrate im Blut transportiert werden. Die Verteilung im Körper erfolgt demnach schneller. Zudem können sie in den Muskelzellen schneller und besser verstoffwechselt werden, da sie auch kein Carnitin benötigen, um vom Zytoplasma in die Mitochondrien zu gelangen. Eine erste Hürde ist demnach schon genommen. Gleichzeitig werden MCT nicht im Körperfett gespeichert. Sie werden entsprechend direkt zur Energiebereitstellung herangezogen. Durch die nicht vorhandene Möglichkeit des Körpers, die MCT als Körperfett zu speichern, erhöht sich zudem die Thermogenese. Die nahrungsinduzierte Thermogenese ist bei MCT demnach höher als bei herkömmlichen langkettigen Fettsäuren. Das kann sich beispielsweise in einer Diätphase bemerkbar machen. MCT liefern dann schnelle Energie ohne den Blutzuckerspiegel zu erhöhen, können nicht im Körperfett gespeichert werden und führen zu einer gesteigerten Wärmeproduktion. Ideal wenn man Körperfett verlieren möchte. Und gerade für Diätzeiten ist noch eine zusätzliche Eigenschaft interessant. MCT sind in der Lage den Appetit zu reduzieren. Das hilft vor allem dann, wenn man mit Hunger zu kämpfen hat während einer kalorienreduzierten Ernährungsweise. Alles in Allem, sind MCT also sehr interessant für FitnessFreaks. Allerdings muss man darauf achten, dass man die Zufuhr nur schrittweise steigert, da viele Anwender zunächst einige Verdauungsbeschwerden beklagen, die sich nach kurzer Eingewöhnungszeit jedoch in der Regel schnell legen und die man durch langsames Steigern der zugeführten Menge auch meist komplett vermeiden kann.
MCT und Ketose
Speziell für Personen die sich in einer ketogenen Ernährungsweise befinden, sind MCT aus Kokosöl besonders von Vorteil. Denn MCT werden in der Leber schnell und in sehr hohem Maße in Ketonkörper umgewandelt. Mit einer ausreichenden und regelmäßigen Zufuhr von Kokosöl kann man demnach schneller und stärker den Zustand einer diätetischen Ketose erreichen, was das angestrebte Ziel einer ketogenen Ernährungsform darstellt!
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