Low Carb war eine ganze Zeit lang vollkommen im Trend in der Fitness- und Bodybuilding-Branche. Man hatte sogar das Gefühl, dass jeder der etwas auf sich hält, Low Carb unterwegs war. Kohlenhydrate wurden hingegen verschmäht. Sie galten als Krank- und als Dickmacher. Diese Zeit ist nun Gott sei Dank vorbei. Doch das bedeutet nicht, dass Low Carb nicht noch immer seine Berechtigung hat und für nicht wenige FitnessFreaks wohl sogar die beste Lösung sein dürfte. Zumindest vorübergehend und in bestimmten Situationen. Man muss nur wissen, wie man mit Low Carb umzugehen hat, ob man der Typ dafür ist und in der richtigen Situation.
Low Carb? Persönliche Vorlieben beachten!
Wer Fett abbauen möchte, der benötigt ein Kaloriendefizit und ausreichend Protein. Das ist eigentlich auch schon alles. Mehr ist es nicht. Daher funktioniert der Körperfettabbau unter Low Carb, wie auch unter High Carb Bedingungen. Es müssen lediglich die obigen Punkte beachtet werden, um Fett zu verbrennen und die Muskeln so gut wie möglich zu halten. Doch ist man der typische Low Carber oder kommt man mit Kohlenhydraten besser zurecht? Das lässt sich ganz einfach herausfinden. Ist man jemand, der eher gerne süß ist, dann ist man vielleicht nicht ganz so gut für eine Low Carb Ernährung geeignet. Denn dann muss man von Tag 1 an, gegen seinen Heißhunger auf Süßigkeiten ankämpfen. Selbst wenn man sich anfänglich gut an die Low Carb Vorschriften halten kann, in der Regel kommt irgendwann der Punkt, an dem man doch wieder nach „süß“ hungert. Ist man hingegen jemand, der grundsätzlich in einer Diät eher Heißhunger auf fetthaltige Speisen bekommt und lieber Nüsse ist oder nicht mehr vom Erdnussbutterglas loskommt, für den wird eine Low Carb Ernährung einfacher als eine Low Fat Ernährung durchzuhalten sein. Und hierauf kommt es unterm Strich an: Womit kann ich mich länger und kontinuierlich abfinden? Was halte ich besser durch?
Low Carb? Eine Frage der Form!
Personen mit einem sehr niedrigen Körperfettanteil kommen meist mit einer Low Carb Ernährung deutlich schlechter zurecht, als Personen mit einem hohen Körperfettanteil. Der Grund liegt hier in der Insulinsensibilität und in der Leptinsensibilität. Beides verbessert sich mit sinkendem Körperfettanteil. Und je höher die Insulinsensitivität, desto stärker in der Regel der Heißhunger nach Kohlenhydraten. Leptin hingegen gibt das Signal weiter, wie gut die Körperfettdepots gefüllt sind. Je mehr Körperfett wir haben, desto mehr Leptin haben wir auch. Je niedriger das Körperfett, desto weniger Leptin. Ein Leptinmangel kann jedoch dazu führen, dass der Körper verstärkt Hungerhormone bildet. Leptin reagiert sehr stark auf Kohlenhydrate und Insulin. Ein -Kohlenhydratkonsum kann somit kurzfristig die Leptinwerte erhöhen, die gesteigerte Sensitivität auf Leptin führt dann dazu, dass die Bildung von hungerauslösenden Hormonen und weiteren Botenstoffen reduziert wird. Heißhungerattacken können damit abgefangen werden. Es kann also gut sein, dass ein schleichender Wechsel von Low Carb zu Beginn in Richtung Low Fat mit mehr Kohlenhydrate zum Ende hin sinnvoll und erfolgsversprechend ist.
Fazit
Man darf beim Thema Low Carb nicht in schwarz oder weiß denken. Man muss immer die eigenen Gegebenheiten und die Körperzusammensetzung mit im Hinterkopf behalten. Nur so kann man sicher gehen, dass man den richtige Weg einschlägt und langfristig durchhalten kann.
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