Dass Eiweiß wichtig ist, daran gibt es nichts zu rütteln. Das lässt sich nicht wegdiskutieren. Daher ist es auch wichtig und richtig dass man sich mit diesem Thema beschäftigt. Doch leider finden hier auch immer wieder Mythen und jede Menge BroScience ins Feld. Das wiederum gilt es eigentlich besser zu vermeiden. Daher wollen wir mit den schlimmsten Mythen heute aufräumen.
BroScience Mythos 1: Mehr ist mehr
Mehr ist beim Proteinkonsum nicht mehr. Im Gegenteil. Gerade für den Muskelaufbau wird es ab einer bestimmten Menge kontraproduktiv. Denn wenn der Proteinbedarf erst einmal gedeckt ist, dann benötigt man in erster Linie zusätzliche Energie. Durch die extreme thermogene Wirkung des Proteins kommen jedoch nur etwa 2/3 der enthaltenen Kalorien wirklich dort an wo sie hinsollten. Und der Proteinbedarf selbst ist tatsächlich deutlich geringer als von vielen FitnessFreaks angenommen. Mehr als 1,8g Protein pro Kilogramm Körpergewicht haben bisher noch in keiner Studie einen Mehrwert aufgezeigt wenn es um den Aufbau von Muskelmasse geht. Lediglich während einer Diät kann man sich die thermogene Wirkung natürlich zu Nutze machen. Wenn es um den Aufbau geht gilt jedoch, Proteinbedarf decken und fertig. Der Rest der Kalorien wird dann besser über Kohlenhydrate und Fett abgedeckt.
BroScience Mythos 2:Wir müssen all 2-3 Stunden Protein zuführen
Auch hiervon haben wir keinen Mehrnutzen. Denn nachdem die Proteinsynthese durch den Konsum von Proteinen erst einmal maximal angeregt wurde, kommt sie in ihrer Aktivität frühestens nach etwa 3-4 Stunden wieder auf ein basales Level zurück. Sämtliche weitere Proteinzufuhr Zeitpunkte bringen innerhalb dieser Zeitspanne entsprechend auch keine wirklichen weiteren anabolen Vorteile. Nicht dass dieses Protein nun unnütze wäre. Nur würde es auch reichen, alle 4-5 Stunden zu essen und man hätte dadurch keinen bedeutenden Nachteil in Sachen Muskelaufbau.
BroScience Mythos 3: 30g pro Mahlzeit
Der Körper kann immer nur 30g Protein pro Mahlzeit aufnehmen. Kennst du das? Bestimmt auch schon einmal gehört, oder? Aber auch das ist Quatsch. Das Gegenteil könnte sogar der Fall sein. So weißen aktuelle Studien darauf hin, dass zu einer maximalen Stimulation der Muskelproteinsynthese je nach Trainingsintensität und beteiligter Muskelmasse bis zu 40g Protein notwendig sind. Alleine das spricht bereits gegen das Märchen der 30-g Regel!
BroScience Mythos 4: Protein ist Protein
Nicht jedes Protein ist gleich. Die Qualität und die Zusammensetzung der Proteine können sich teilweise sogar dramatisch voneinander unterscheiden. Wichtig ist hier vor allem auch die Zusammensetzung der Aminosäuren die am Proteinaufbau beteiligt sind. So gibt es vollständige Proteine bei denen alle essentiellen Aminosäuren enthalten sind und unvollständige Proteine mit einer limitierenden Aminosäure. Der Gehalt der essentiellen Aminosäuren ist also in Sachen Qualität entscheidend. Und hier entscheidet dann zusätzlich auch noch mal der Leucin Gehalt. Denn gerade das Leucin ist Antrieb Nummer 1 zur Muskelproteinsynthese. Daher ist es für einen maximalen anabolen Effekt wichtig vollständige Proteine zu konsumieren, idealerweise mit einem Mindestgehalt von 3g Leucin pro Mahlzeit.
Fazit:
Protein wird auch in Zukunft eine große Diskussionsgrundlage bieten. Dennoch ist es wichtig, zumindest mit diesen vier Mythen aus der Welt der BroScientists aufgeräumt zu haben.
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