Trinken ist wichtig, keine Frage. Doch wie viel sollte man wirklich trinken? Hier gibt kreisen mehr Mythen und Empfehlungen durch die Industrie als zu vielen anderen Themen. Und vom einen Extrem zum Anderen sind auch alle Meinungen vorhanden. So gibt es aussagen die behaupten, man müsse zu seiner täglichen Ernährung gar keine zusätzliche Flüssigkeit aufnehmen, da diese schon in den Lebensmitteln in ausreichender Menge vorhanden sein soll und auf der Gegenseite gibt es wiederum Personen die darauf schwören, täglich fünf oder mehr Liter zu trinken und dies auch als unerlässlich ansehen.
Im Alltag kann man dies ebenfalls beobachten. Oftmals hört man Personen denen am Abend erst auffällt, dass sie über den Tag noch gar nichts getrunken haben. Allerdings findet man auch Personen die den ganzen Tag über mit einem Wasserkanister unterwegs sind und für nen simplen 5km Lauf am Abend mit Gürtel für Wasserflaschen unterwegs sind. Doch wer hat denn nun wirklich Recht – oder müssen wir uns vielleicht auch gar keine Sorgen ums Trinken machen?
Auf die Größe kommt es an
Geht es um die Flüssigkeitszufuhr muss man definitiv die Körpergröße bzw. viel mehr die Körpermasse und die Körperzusammensetzung beachten. Geht man davon aus, dass zwei Personen mit unterschiedlicher Körpermasse beide inaktiv sind, so ist der Schweißverlust der Person mit der größeren Körpermasse höher. Entsprechend ist auch der Flüssigkeitsbedarf dieser Person größer.
Geht man nun davon aus, dass zwei Personen mit gleicher Körpermasse aber unterschiedlicher Körperzusammensetzung beide inaktiv sind, wird die Person mit mehr Muskelmasse eine höhere Körpertemperatur aufweisen als die Person mit weniger Muskel- dafür aber mehr Fettmasse. Eine höhere Körpertemperatur bedeutet natürlich auch hier wieder, dass der Organismus effizienter an der Thermoregulation arbeiten muss. Der Flüssigkeitsbedarf ist entsprechend erhöht.
Kommen jetzt noch physische Beanspruchung und/oder ein heißes Klima hinzu, steigt natürlich entsprechend der Flüssigkeitsbedarf an. Dennoch bleibt zu vermerken, dass eine generelle Empfehlung für alle gleichermaßen nicht möglich ist.
Der Körper ist „smarter“ als gedacht
Ein gut ausbalancierter Flüssigkeitshaushalt ist für unseren Körper unverzichtbar. Entsprechend gut verankert ist das Gefühl des Durstes auch in unserem Gehirn. Der Durst wird in einem Areal des Gehirns ausgelöst, welches zu den ältesten Teilen des menschlichen Gehirns zählt. Dieser Bereich regelt den Flüssigkeitsbedarf und die Elektrolytbalance.
Im Sinne des Durstgefühls und der Wasseraufnahme ist unser Körper smarter und präziser als gedacht. Wir werden durstig wenn unser Körper Flüssigkeit benötigt. Wenn wir durstig werden trinken wir. Fertig. That’s the deal! Doch viele Menschen überhydrieren sich aus Angst sich sonst zu dehydrieren. Doch auch das kann negative Folgen haben!
Was passiert wenn wir uns überhydrieren?
Zuviel und zu schnelles Trinken von zu viel Flüssigkeit kann zu einem Ungleichgewicht der Elektrolyte in unserem Körper führen. Wird viel Wasser zugeführt, kommt es zu einem Ausschwemmen von Elektrolyten, maßgeblich von Natrium. Wer also viel trinkt sollte zumindest auch auf eine ausreichende Natriumzufuhr achten. Ganz besonders dann, wenn man viel Sport treibt, dabei viel schwitzt und gleichzeitig noch „unnatürliche“ Mengen an Wasser mit niedrigem Natriumgehalt zuführt und womöglich noch eine natriumarme Diät verfolgt.
Was auf den ersten Blick gesund aussieht, nämlich viel Wasser, wenig Salz in der Nahrung, viel Sport, kann sich im schlimmsten Falle als sehr ungesund herausstellen. Denn Elektrolyte, maßgeblich Natrium, Kalium und Magnesium sind wichtig für eine korrekte Muskelleistung. Unter anderem auch für den Herzmuskel. So kann ein Ungleichgewicht der Elektrolyte zu ernsthaften gesundheitlichen Störungen führen.
Was tun?
Wie bereits angesprochen, der Körper regelt seinen Flüssigkeitshaushalt in der Regel von selbst und dies sehr verlässlich. Durst als Indikator zu nehmen zur richtigen Flüssigkeitszufuhr ist somit die beste Möglichkeit um sicher zu stellen, nicht zu viel und nicht zu wenig zu trinken. Das Körpergefühl entscheidet und siegt hier über konkrete Zahlenwerte!
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