Ketonkörper kennen wir wahrscheinlich alle von ketogenen Ernährungsformen. Denn in diesem Zustand werden sie verstärkt vom Körper aus dem Fettstoffwechsel heraus gebildet. Es kommt letztlich zu einer Überlastung des Citrat-Zyklus und das Acetyl-CoA welches eigentlich in den Citrat-Zyklus eingeschleust werden soll, wird zu Ketonkörpern umgebaut und kann nun übers Blut transportiert werden. Hergestellt werden Ketonkörper nur in der Leber. Und sie sind dann praktisch eine Art vierter Makronährstoff. Denn auch sie enthalten entsprechend einiges an Energie. Viele Sportler berichten von einer besseren Leistungsfähigkeit, verbesserter Konzentrationsfähigkeit und einer schnelleren Regeneration während einer mittel- bis langfristigen ketogenen Ernährungsform. Kein Wunder also, dass Ketonkörper interessant sind für die Supp-Industrie. Und seit 2014 gibt es nun auch exogene Ketonkörper als Supplement. Doch sind sie ihr Geld wert? Können diese Ketonkörper was?
Ketonkörper und Performance
Eine recht aktuelle Studie konnte zeigen, dass die Kombination von Ketonkörpern und Kohlenhydraten in einem Sportdrink einen höheren Einfluss auf die Leistungsfähigkeit von Ausdauersportlern hat, als die Verabreichung von Kohlenhydraten alleine. Das könnte aber natürlich auch durch das Mehr an Energie zustande kommen. Wie sich aber auch gezeigt hat, konnte die Ketonkörperzufuhr zu einer Reduktion der Herzfrequenz unter Belastung führen. Was natürlich entsprechend zu einer leistungsoptimierenden Situation führen kann. Nun sind wir aber keine Ausdauersportler. Haben Ketonkörper auch Relevanz für den typischen FitnessFreak?
Ketonkörper und Proteinsynthese
Es gibt einige Untersuchungen die darauf schließen lassen, dass Ketonkörper einen direkten Einfluss auf die mTOR Aktivität im Muskel hat. mTOR führt zu einer Steigerung der Muskelproteinsynthese. Ein unverzichtbarer Schritt für den Muskelaufbau. Den genauen Mechanismus wie dies geschieht kennen wir noch nicht. Es scheint jedoch so zu sein, dass dieser Effekt sich auf die Muskeln begrenzt. Das wäre natürlich hilfreich für den Muskelaufbau und würde den Ketonkörper zumindest einen gewissen anabolen Effekt zusprechen. Möglicherweise ist das mit ein Grund, warum viele eine ketogene Ernährungsform als muskelschützender und proteinsparender empfinden. Letztlich geklärt ist es jedoch noch nicht.
Ketonkörper und Entzündungen
Was wir jedoch wissen ist, dass Ketonkörper anti-entzündliches Potential besitzen. Wer also Probleme mit Gelenkschmerzen hat oder generell chronisch erhöhte Entzündungswerte im Blut aufzuweisen hat, der könnte ggf. durch eine zusätzliche Ketonkörper Supplementierung profitieren. Die noch bessere Wahl wäre es jedoch, direkt auf eine ketogene Ernährungsform zu wechseln oder zumindest auf eine paleo-orientierte Low Carb Ernährung. Denn das größte entzündliche Potential der Ernährung erlangt man durch eine hohe Zufuhr an Kohlenhydraten aus Getreide mit hohem Lektinanteil und Omega-6-Fettsäuren. Alles Dinge, die bei einer gut geplanten ketogenen Ernährung nicht relevant sind.
Ketonkörper und Umstellungsphase
Der kritischste Zeitpunkt bei einer ketogenen Ernährung ist definitiv die Umstellungsphase. Hier geben bereits viele FitnessFreaks auf. Denn während dieser Zeit fühlt man sich oftmals platt, müde und träge und kann sich nicht richtig konzentrieren. Das liegt daran, dass der Körper noch nicht damit begonnen hat Ketonkörper in ausreichendem Ausmaß zu produzieren, gleichzeitig die Kohlenhydrate aus der Ernährung jedoch schon gestrichen wurden. Supplementiert man hier nun mit Ketonkörpern wird die Umstellungsphase bereits etwas einfacher und man hat weniger körperliche und mentale Probleme bei der Umstellung zu einer ketogenen Ernährungsform.
Ketonkörper und Appetit
Viele Anwender der ketogenen Diät berichten von einer umso stärkeren Hemmung des Appetits, je tiefer sie in der diätetischen Ketose sind. So konnte sowohl praktisch als auch in der Wissenschaft beobachtet werden, dass Ketonkörper einen hemmenden Effekt auf den Appetit besitzen. Exogene Ketonkörper könnten also auch in Sachen Diätkontrolle die neue Wunderwaffe auf dem Supp-Markt werden.
Fazit
Die Vorteile einer erhöhten Ketonkörperkonzentration im Blut sind vielfältig und nicht zu verachten. Ob diese Vorteile jedoch auch durch eine Supplementierung mit exogenen Ketonkörpern und einer kohlenhydrathaltigeren Ernährungsform derart vorteilhaft sind muss erst noch geklärt werden. Uninteressant ist die Supplementierung jedoch nicht. Man muss allerdings auch noch abwarten, was die Zukunft bringt und was weitere Erfahrungen und Untersuchungen auf dem Gebiet ergeben.
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