Es ist schon erstaunlich. Brustmuskeln sind mit Sicherheit die Muskeln, die die meisten FitnessFreaks am meisten wollen. Und gleichzeitig ist es auch die Muskelgruppe, die am meisten Sorge bereitet. So viele Sportler haben Probleme damit, eine massive und starke Brust aufzubauen, wie wahrscheinlich bei keiner anderen Muskelgruppe - außer vielleicht bei den Beinen. Aber machen wir uns nichts vor, bei den Beinen liegt das Problem woanders. Nämlich meist daran, dass die meisten einfach nicht genauso viel Leidenschaft und Intensität ins Beintraining stecken, wie in alle anderen Muskelgruppen. Dann ist natürlich auch klar, warum diese nicht wachsen wollen. Doch beim Brusttraining kann man wahrlich nicht davon als Problem sprechen. Denn beim Brusttraining stecken die meisten von uns sogar übertrieben viel Ehrgeiz ins jede einzelne Einheit und in jeden einzelnen Satz. Was können also dann die Probleme sein? Und vor allem, wie sehen mögliche Lösungen aus?
Problem 1: Bankdrücken
Ja genau, die Übung die immer als erstes angeführt wird beim Brusttraining könnte sich als Problem herausstellen. Und so wirklich selten ist das gar nicht. Aber nicht einmal deshalb, weil die Übung nicht effektiv sei, sondern viel mehr scheitert das Vorhaben Bankdrücken nicht selten an unserem eigenen Ego. Denn die Meisten von uns wollen hier einfach zu viel. Das resultiert dann darin, dass wir mit Schwung arbeiten, die Hantel auf der Brust abfedern lassen oder unsere Schultern nach vorne schieben und dadurch mehr oder weniger an der Brust vorbei trainieren.
Die Lösung: Entweder wir müssen lernen, ganz gezielt auf unsere Brustmuskulatur zu gehen und unser Ego vor der Tür zu lassen, in dem wir beispielsweise „Dead Stops“ einbauen, während denen wir die Hantel für 1-2 Sekunden ruhig auf der Brust halten, bevor wir sie wieder kontrolliert nach oben wegdrücken oder wir tauschen die Langhantel gegen die Kurzhanteln ein. Hier haben wir wesentlich weniger Möglichkeiten mit Schwung zu arbeiten und gar keine Möglichkeit, das Gewicht auf der Brust abzufedern. Wir sind gezwungen mehr mit der Brustmuskulatur zu drücken!
Problem 2: Isolationsübungen als Verbundübungen ausführen
Wieder das gleiche Problem. Unser Ego ist mal wieder größer als unsere Leistungsfähigkeit. Und das Ergebnis ist, dass wir damit beginnen, eigentlich gut gemeinte Isolationsübungen plötzlich als Verbundübungen auszuführen. Das kann man im Gym vor allem bei Fliegenden mit der Kurzhantel oder bei der Übung Kabelziehen überkreuz beobachten. Anstatt den Winkel im Ellenbogen konstant zu halten und rein aus der Brustmuskulatur zu ziehen, beginnen wir damit, wie beim Kurzhanteldrücken zu agieren, damit wir mehr Gewicht bewältigen können. Damit haben wir aber schon wieder am Ziel vorbei geschossen. Eigentlich wollen wir mit Isolationsübungen ganz konkret einzelne Muskeln isolieren, ggf. WEIL es Schwachstellen sind, die wir mit Verbundübungen nicht ausreichend oder richtig erreichen und stimulieren können. Was können wir tun?
Die Lösung liegt in diesem Fall in der Ausführung von Maschinenübungen. Zumindest als Übergangslösung. Der Butterfly bietet sich hier perfekt an. Hier hat man bei einer guten Maschine praktisch nicht den Hauch einer Chance die Übung in eine Druckübung zu verwandeln. Gleichzeitig kann man so das richtige Feeling einer Isolationsübung für die Brust erlernen und dann hoffentlich ohne das eigene Ego wieder in den Vordergrund zu rücken, das gesamte Vorgehen auf Fliegende und Kabelübungen zu übertragen.
Fazit
Eigentlich ist es in 9 von 10 Fällen beim Brustmuskeltraining immer das Gleiche. Wir wollen es besonders gut machen, mit dem Resultat, dass wir nicht die Muskeln, sondern wirklich nur unser Ego trainieren. Wer also entsprechend größere und stärkere Brustmuskeln möchte, sollte sich von seinem Ego verabschieden, anstatt sich von diesem leiten zu lassen.
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