Die Diskussion um Maschinentraining oder freie Gewichte hält weiterhin an und ist seit Jahren unaufhaltsam. Es ist in etwa wie der Streit zwischen Low Carb oder High Carb oder auch Volumen gegen HIT. Was hier nur leider immer wieder vergessen wird ist, dass es eben in keinem Bereich Pauschalisierungen geben darf oder einen Ansatz der für alle besser ist. Klar, ein Powerlifter sollte Kniebeugen und Co. machen. Doch bedeutet das automatisch auch für den normalen Fitness Sportler, dass dies unumgänglich ist? Auch wenn die Zielsetzung vielleicht eine ganz andere ist? Wir wollen den Vergleich wagen…
Freie Gewicht, wirklich das Beste?
Ganz klar. Freie Gewichte sind praktisch für jeden Sportler essentiell. Egal ob es um Performance oder um Hypertrophie geht. Die besten Bodybuilder der Welt haben mit schweren Kniebeugen erstaunliche Beine aufgebaut. Doch sind Kniebeugen wirklich unabdingbar? Für einen Performance Sportler sind sie das in jedem Fall. Denn wenn es darum geht schneller zu laufen oder höher zu springen, dann kommt man um freie Gewichte nicht herum. Auch für den Gesundheitssportler sind freie Gewichte das A und O. Leider trainieren gerade diese Personen aus „Sicherheitsgründen“ vornehmlich an Maschinen. Doch geführte Bewegungen gibt es im Alltag nicht. Und funktionelles Training sollte eigentlich immer bedeuten, die Bewegungsmuster zu trainieren, die man entsprechend auch im Alltag verwendet. Am unwichtigsten sind freie Gewichte - und das mag jetzt kontrovers zu vielen Aussagen anderer Experten und Artikel klingen - für Bodybuilder und Sportler die in erster Linie Muskeln aufbauen möchten und ihre Optik verändern wollen. Hier sind freie Gewichte keine „Muss-Option“ sondern vielmehr eine „Kann-Option“.
Haben Maschinen ihre Berechtigung?
Dem Muskel ist es eigentlich egal ob er durch Freihantelübungen oder durch Maschinenübungen trainiert wird. Er registriert nur die Belastung. Und diese kann bei Maschinenübungen sogar höher sein als bei Freihantelübungen. Wenn dir die koordinativen Aspekte des Trainings egal sind und du keine Disziplin bestreiten musst, wie etwa beim Powerlifting, dann kannst du praktisch dein ganzes Training an Maschinen verbringen, ohne jemals eine freie Hantel anzufassen. Maschinentraining ist sozusagen das Functional Training des Bodybuilders. Denn dieser will einzig und alleine nur Muskeln aufbauen. Nichts anderes wird beim Bodybuilding bewertet.
Wie viel freies Training darf es denn dann sein?
Auch wenn freie Gewichte für einen Bodybuilder nicht notwendig sind, so wäre das komplette Meiden freier Gewichte natürlich Scheuklappendenken. Denn auch der Bodybuilder profitiert von einer besseren koordinativen Fähigkeit und bedingt durch diese werden natürlich bei freien Übungen auch mehr weitere Muskeln trainiert und es ist mehr Core-Work zu betreiben. Es ist ja nicht so, als würde der Ästhetiker davon überhaupt nicht profitieren. Die Kernaussage sollte eigentlich eher lauten, dass Maschinen nicht grundsätzlich verteufelt werden sollten und freie Gewichte nicht immer grundsätzlich die bessere Alternative darstellen müssen. Denn auch Maschinen haben entscheidende Vorteile.
Fazit
Beides ist wichtig. Sowohl Training mit Hanteln und freien Gewichten aller Art, als auch das Training an Maschinen. In manchen Situationen können die Maschinen eben doch noch einen Vorteil haben. Man muss sich nur immer selbst hinterfragen, was man eigentlich wirklich erreichen möchte mit seinem Training? Worauf soll es ankommen? Was ist die Grundidee? Bin ich Sportler der leistungsmäßig geprüft und getestet wird beim Wettkampf oder Bodybuilder, für den das Training mit freien Gewichten nur Mittel zum Zweck ist? Entsprechend individuell muss die Entscheidung der Trainingsgeräte ausfallen!
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