Trainingssysteme gibt es wie Sand am Meer. Jeder verspricht dass SEIN System das Beste überhaupt ist und dauerhafte Erfolge verspricht wenn man ihm sich zu 100% verschreibt. Wer mich kennt weiß, dass ich an so etwas nicht glaube. Für mich bedeutet ein gut geplanter Jahreszyklus maximale Variabilität und Variation um immerzu neue Reize zu setzen. Hinter genau dieser Zielsetzung versteckt sich der eigentliche Sinn den eine geschickte Trainingsplanung zu erfüllen hat. Die Aufgabe von uns als Trainierenden besteht nun darin, mehrere Trainingssysteme für uns zu testen, zu bewerten und dann zu entscheiden ob wir es künftige Jahresplanungen regelmäßig integrieren möchten oder nicht. Auf der Suche nach heißen Anwärtern auf einen derartigen Platz in meiner Planung bin ich auf ein relativ neues System mit dem Namen Y3T gestoßen, das derzeit im Bodybuilding extrem gehyped wird. Der heutige Artikel stellt Y3T vor und hält natürlich auch einen entsprechenden Beispiel-Trainingsplan bereit.
Y3T – Wer verbirgt sich dahinter
Y3T – das „Yoda 3 Training“ wurde entwickelt von Neil Hill. Der 1969 geborene Amerikaner blickt selbst auf eine erfolgreiche Karriere als Wettkampfbodybuilder zurück. Inzwischen kennt man ihn als Coach und Betreuer wahrer Szenegrößen und Champions wie James Flex Lewis, Lee Powell, Marika Johansson-Gethin, Mike Ergas, Frank McGrath oder Jeff Long.
Fazit
Y3T vereint Theorie sowie praktische Erfahrung und wird seit einiger Zeit von etlichen Größen der Bodybuilding-Szene erfolgreich praktiziert
Y3T - Aufbau
Y3T erstreckt sich über einen Mesozyklus von insgesamt 9 Wochen der nochmals in 3 separate 3-er Zyklen unterteilt wird. Jede einzelne Woche verfolgt dabei eine eigenständige Zielsetzung.
Die erste Woche zielt dabei hauptsächlich auf die schnellen Muskelfasern des Typs 2B ab. Gearbeitet wird im Wiederholungsbereich von 6-10, bei explosiver Ausführung in der konzentrischen Phase und einer negativen (exzentrischen) Bewegungsphase von 3 Sekunden.
In der zweiten Woche geht es vornehmlich Muskelfasern des Typs 2A an den Kragen. Der Wiederholungsbereich liegt bei 14 bis 18. Neben einer explosiven konzentrischen Phase dauern negative (exzentrischen) Phasen zwischen 2 bis 3 Sekunden.
Woche 3 ist für einen Wiederholungsbereich von 20 bis 100 reserviert und nimmt damit vor allem ausdauernde Muskelfasern vom Typ I unter Beschlag. Die Übungsausführung wird als langsam und kontrolliert beschrieben, folglich fällt die TUT (Time under Tension) bei dieser Trainingsvariante sehr hoch aus.
Nach Beendigung eines 3-Wochen-Zyklus beginnt ein zweiter und auch dritter Zyklus im selben Aufbau. Nach 9 Wochen endet der Mesozyklus.
Fazit
Y3T legt einen kompletten 9 Wochenzyklus fest innerhalb dessen mehrer Wiederholungsbereiche zum Einsatz kommen
Y3T – Die Vorteile
Sieht man sich den Aufbau an liegen die Vorteile von Y3T auf der Hand. Innerhalb einer kurzen Zeitspanne werden sämtliche Muskelfasern mit Hilfe unterschiedlicher Wiederholungszahlen beansprucht. Das Programm minimiert zudem Verletzungsrisiko, da nicht dauerhaft schwer trainiert wird. Gleichzeitig gewährleistet der zyklische Wechsel von Woche zu Woche stetig neue Wachstumsreize.
Fazit
Variation und die Beanspruchung des vollen Muskelfaserspektrums stehen als Zielsetzungen auf der Fahne von Y3T
Y3T - Trainingsplan
Abschließend möchte ich Euch anhand des Aufbaus aus dem Beintraining den kompletten 3-Wochenzyklus von Y3T vorstellen, wie er dann weitere drei Mal wiederholt wird.
Ein Wochenzyklus könnte bei Y3T wie folgt aussehen:
Tag 1: Oberschenkel/Beinbizeps
Tag 2: Brust/Trizeps
Tag 3: Pause
Tag 4: Rücken/Bizeps
Tag 5: Schultern/Waden
Tag 6: Pause
Tag 7: Pause
Beintraining - Woche 1
Kniebeuge 4 Sätze 8-10 Wiederholungen
Hackenschmied Kniebeuge 4 Sätze 8-10 Wiederholungen
Beinstrecker 4 Sätze 8-10 Wiederholungen
Beinbeuger liegend 4 Sätze 8–10 Wiederholungen
Rumänisches Kreuzheben 4 Sätze 8-10 Wiederholungen
Beinbeuger sitzend 4 Sätze 8–10 Wiederholungen
Beintraining - Woche 2
Hackenschmied Kniebeuge 4 Sätze 14-16 Wiederholungen
Frontkniebeuge 4 Sätze 14-16 Wiederholungen
Beinstrecker 4 Sätze 14-16 Wiederholungen
Beinbeuger sitzend 3 Sätze 14-16 Wiederholungen
Beinbeuger einbeinig 4 Sätze 14-16 Wiederholungen
Rumänisches Kreuzheben 3 Sätze 14-16 Wiederholungen
Beintraining - Woche 3
Beinstrecker Dropsatz 3 Sätze 30-40 Wiederholungen
Kniebeuge 2 Sätze 20–25 Wiederholungen
Ausfallschritte 2 Sätze 15–20 Wiederholungen
Beinpresse 2 Sätze 40–50 Wiederholungen
Beinbeuger liegend* 2 Sätze 20–25 Wiederholungen
Rumänisches Kreuzheben* 2 Sätze 20–25 Wiederholungen
* als Supersatz
Resümee
Der neue Trainingsplan der Champions verlangt alles ab und verspricht volle Ausbeute in Sachen Leistungsfähigkeit sowie Muskelaufbau. Worauf wartet ihr!
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