Bodybuilding ist ein seltsamer Sport. Eigentlich ist es fraglich, ob es sich hierbei eigentlich konkret um einen Sport handelt. Denn bei einem Sport wird in der Regel eine Leistung abgefragt. Beim Bodybuilding ist das aber eigentlich nicht der Fall. Hier ist nicht die sportliche Leistung im Fokus, sondern die sportliche Leistung (die keine Relevanz besitzt) ist Mittel zum Zweck, um optische Veränderungen zu erreichen. Und genau hier gibt es nun jedoch extrem viele Mythen, die sich hartnäckig von Generation zu Generation weiter tragen und scheinbar viel zu selten oder gar nicht in Frage gestellt, sondern einfach als gegebene Tatsache hingenommen werden. Zeit hier ein wenig Licht ins Dunkle zu bringen.
Freie Gewichte vs Maschinen
Häufig hört man die Behauptung, freie Gewichte seien produktiver zum Aufbau von Muskelmasse, verglichen mit einem Training an Maschinen. Doch genau genommen ist dies vollkommen irrelevant. Denn der Muskel möchte einfach stimuliert werden um zu wachsen. Durch welche Art und Weise ist vollkommen egal. Oftmals ist es sogar so, dass Maschinen einen viel besseren und stärkeren Stimulus liefern, weil sie vielleicht sogar mehr Gewicht zu bewegen erlauben. Beispielsweise Beinpresse gegen Kniebeugen. Man sollte als Bodybuilder also darauf achten was einem den besten Trainingseffekt beschert, nicht ob es sich um Maschinen oder Freihanteln handelt. Wie gesagt…alles nur Mittel zum Zweck. Freie Gewichte sind lediglich anspruchsvoller für die Koordination und natürlich ein ganzes Stück weit funktioneller als geführte Maschinenübungen. Es ist also wie immer eine Frage der Zielsetzung!
Komplexe Übungen vs Isolationsübungen
Eigentlich könnte man hier die gleiche Aussage wie im Abschnitt zuvor einsetzen. Natürlich sind komplexe Übungen funktioneller. Doch Bodybuilding ist nicht funktionell, sondern es muss gut aussehen. Und wenn man zu diesem Zweck das Mittel einer Isolationsübung einsetzt, dann ist alles in bester Ordnung! Auch hier gilt es einmal mehr, die Zielsetzung unterm Strich zu betrachten, anstatt Dinge und Aussagen von anderen Sportarten, bei denen ganz andere Dinge relevant sind, auf das rein ästhetische Training zu übertragen!
Man darf einen Muskel nicht übertrainieren
Ja, es ist durchaus richtig, der Muskel wächst in der Regenerationsphase nach einem intensiven Trainingsstress. Das bedeutet aber nicht, dass er in dieser Phase, bis er wieder richtig erholt und regeneriert ist, unbrauchbar ist und nicht belastet werden darf. Es ist vielmehr sogar so, dass selbst ein Muskel mit Muskelkater durch ein erneutes Training nicht direkt in seiner Regeneration negativ beeinflusst wird. Denn die Arbeit die bestimmte Muskelfasern verrichtet haben, wird eben von anderen Muskelfasern größtenteils übernommen, solange andere Fasern noch regenerieren. Natürlich kann es unter Umständen zu Leistungseinbußen kommen, wenn man das gleiche Workout zu schnell nach einem intensiven Training wiederholt. Aber auch hier gilt, das bedeutet nicht, man können nicht bis dato auch etwas anderes tun! So kann man beispielsweise mit einer anderen Intensität in anderen Wiederholungsbereichen und mit anderen Übungen den bereits ermüdeten Muskel schon vor dessen vollständiger Regeneration wieder trainieren und neue Wachstumsreize setzen.
Fazit:
Natürlich, es gibt noch jede Menge weiterer Trainingsmythen im Bereich des Fitness Sports und Bodybuildings. Allerdings sind die hier aufgeführten Mythen besonders schwerwiegend und wenn man sich diesbezüglich in seinen Ansichten korrigiert, hat man schon einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht!
Kommentare (0)