Mythen gibt es überall. Und immer. Behauptungen, denen jeder Glauben schenkt, ohne dass man am Ende wirklich sicher sagen kann, woher sie stammen oder ob sie überhaupt wahr sind. Und dennoch halten sie sich hartnäckig und man hat das Gefühl, sie sind bereits Teil einer Kultur. Nur leider sind es meist die Mythen, die einem das Leben tendenziell eher schwer machen. Zeit für einen Faktencheck!
Regelmäßige Mahlzeiten im 3-Stunden-Rhythmus
Die Idee hinter dieser Aussage dürfte wohl darin begründet liegen, dass regelmäßige kleine Mahlzeiten den Stoffwechsel anregen oder zumindest auf Trab halten sollen und unregelmäßige Mahlzeiten würden entsprechend den Stoffwechsel negativ beeinträchtigen. Doch daran ist sicherlich nichts zu finden. Denn unterm Strich kommt es mehr auf die Gesamtkalorienzahl und Makronährstoffe an, als auf die Aufteilung auf viele kleine Mahlzeiten. Ob man nun 2, 3 oder 6 Mahlzeiten täglich isst, das macht im besten Fall einen Unterschied, wenn man durch die eine oder andere Vorgehensweise mehr oder weniger isst. Ansonsten können hier wirklich mehr Vorlieben geltend gemacht werden. Drei Hauptmahlzeiten und eine Post-Workout-Nährstoffzufuhr und man ist auf dem richtigen und sicheren Weg für maximale Fortschritte.
Maximal 30g Protein pro Mahlzeit
Auch hier, FAKE! Der Körper ist in der Lage deutlich mehr Protein auf einmal aufzunehmen und zu verwerten. Bzw. "verschenkt" und "Verschwendet" wird hier nichts. Pro Mahlzeit gilt, lieber zu viel als zu wenig Protein!
Studien konnten zeigen, dass es bei gleichem Proteinkonsum pro Tag keinen Unterschied in Sachen Körperzusammensetzung gibt, vergleicht man regelmäßige kleine Proteinportionen oder weniger regelmäßige große Proteinportionen. Entscheidend ist nur, dass man über eine kritische Schwelle an Leucin pro Mahlzeit kommt, um den anabolen Stoffwechsel im Muskel anzuregen.
XYZ macht mich fett
"XYZ"...hier kann jeder beliebige Nährstoff eingesetzt werden. Denn für Low Carb Anhanger machen Carbs fett und für Low Fat Verfechter ist es das Nahrungsfett. Die Proteinshakes nach dem Training sind meist besorgniserregend bei Frauen. Es gilt jedoch: Kein Nährstoff macht per se dick! Weder Fett noch Kohlenhydrate und auch die Proteine nicht! Es ist immer die hyperkalorische Energiebilanz die zu einem Aufbau von Körperfett führt! Daher muss man hier weder Angst vor einem bestimmten Nährstoff haben, noch muss man einen davon grundsätzlich verteufeln. Reine Ausschlussdiäten á la „extrem fettarm“ oder „ketogen“ sind weder notwendig noch empfehlenswert! Denn alle Nährstoffe haben ihre Vorteile und ihre Nutzen! Man muss sie nur jeweils richtig einsetzen!
Keine Carbs nach 18:00 Uhr
Du glaubst noch immer daran? Dann lies dir bitte den Abschnitt zuvor noch einmal durch! Fett machen nur zu viele Kalorien, unabhängig vom Nährstoff oder vom Timing der Kohlenhydrate. Kohlenhydrate am Abend können sogar aufgrund einer Serotoninausschüttung und der Aktivierung des Parasympathikus eher vorteilhaft sein! Denn das fördert die Regeneration und führt zu einem guten Schlaf! Low Carb am Abend ist zwar durchaus möglich, aber für eine gute körperliche Form nicht zwingend nötig.
Mehr Protein = mehr Muskelmasse
Wir haben zwar oben beschrieben, dass mehr Protein pro Mahlzeit besser ist als zu wenig. Doch das bedeutet nicht, dass der Gesamtbedarf an Proteinen überdurchschnittlich hoch ist. Ab einem gewissen Punkt bringt mehr Protein nicht mehr für den Muskelaufbau. Wer sich also hyperkalorisch ernährt im Sinne des Masseaufbaus, dem reichen ziemlich sicher auch schon 1,5-1,8g Protein pro Kilogramm Körpergewicht. Wer sich in einer strengen Diät befindet, der kann sich eher an den 2g Protein pro Kilogramm Körpergewicht orientieren oder leicht darüber. Eine Proteinmast ist aber sicherlich auch in diesem Falle nicht notwendig.
Kommentare (0)