Die ketogene Diät erlebt derzeit wieder ein Revival. Erst wurde sie vor rund 20 Jahren als das Non-plus-Ultra angeprießen. Sogar vom „natürlichen Doping“ und steroidähnlichen Ergebnissen war die Rede, wenn sie in Form der so genannten Anabolen Diät angewendet wurde. Dann wurde es eine ganze Zeit lang still um diese Ernährungsform. Die kohlenhydratreichen Diäten haben wieder das Zepter übernommen, bis 2016 schließlich erneut eine Welle der ketogenen Diät losgetreten wurde. Sogar in einer solch ausgiebigen Form, dass es praktisch keine andere Diät gab, die häufiger bei Google gesucht wurde, als die ketogene Diätform.
Gekennzeichnet ist diese Diät durch einen sehr hohen Nahrungsfettanteil bei gleichzeitiger praktisch völliger Elimination des Kohlenhydratgehalts der Ernährung bei moderatem Proteinanteil. Diese Kombination führt dazu, dass der Körper eine alternative Energiequelle für unser Gehirn produzieren muss, die Ketonkörper. Die Ketose selbst ist zwar kein Garant für mehr Diäterfolg, jedoch bringen Ketonkörper einige interessante Eigenschaften mit sich. Diese wollen wir hier etwas genauer betrachten.
Ketonkörper für mentale Klarheit
Viele Anwender der ketogenen Ernährung berichten immer wieder, sie wären psychisch klarer, mental besser drauf, sobald sie in den Zustand der Ketose kommen. Das ist auch kein Wunder. Denn sobald sich das Gehirn auf die Nutzung von Ketonkörpern eingestellt hat, verwerten die grauen Zellen diesen Energieträger sehr effektiv und effizient.
Ketonkörper gegen Entzündungen
Eine Low Carb Ernährung alleine führt schon zu einer Reduktion der Entzündungswerte im Körper. Zumindest dann, wenn man die Auswahl der Fette richtig trifft. Man sollte die Omega-6-Fettsäuren reduzieren und dafür die Omega-3-Fettsäuren und die einfach ungesättigten Fettsäuren in den Fokus rücken. Kommen nun auch noch Ketonkörper ins Spiel, können chronische Entzündungsbeschwerden, zu denen beispielsweise auch Gelenkschmerzen gehören, gut in den Griff bekommen werden. Wer also an regelmäßigen Entzündungen an Sehnen und Bändern leidet, der sollte sich über eine ketogene Ernährung zumindest einmal Gedanken machen.
Ketonkörper und Muskelaufbau
Jetzt wird es eigentlich erst richtig interessant. Denn Ketonkörper sind dazu in der Lage den mTOR Signalweg innerhalb der Muskelzellen zu hemmen. Und das ist nicht gut. Denn mTOR ist wichtiger Taktgeber für die Proteinsynthese innerhalb eines Muskels. Doch interessanterweise kommt es trotz einer mTOR Hemmung durch Ketonkörper zu einer Steigerung der Muskelproteinsynthese. Der genaue Mechanismus ist nicht bekannt. Allerdings scheint der Name der „Anabolen Diät“ wohl doch nicht ganz abwegig zu sein.
Ketonkörper und der muskelsparende Effekt
Führt man keine Kohlenhydrate zu, muss der Körper Muskelproteine abbauen, um daraus Glukose fürs Gehirn herzustellen. Befindet man sich hingegen in Ketose, ist dies nicht notwendig und Teile des Fettstoffwechsels die bei der Ketonkörper Synthese anfallen, können als Ausgangssubstanz für die Glukoneogenese herangezogen werden. Die Muskeln bleiben verschont.
Ketogene Diät und Fettabbau
Hier wiederum muss man unbedingt auf dem Boden der Tatsachen bleiben. Denn eine ketogene Ernährung hat bei identischer Kalorien- und Proteinzufuhr keine relevanten Vorteile für den Fettabbau, verglichen mit anderen Diätformen. Vielmehr kann man sagen, sie ist in Sachen Fettabbau gleichwertig, besitzt jedoch eine Menge weiterer Vorteile.
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