Die ketogene Ernährungsform ist derzeit wieder im Trend. Dabei werden die Kohlenhydrate praktisch komplett aus der Ernährung gestrichen und nahezu vollständig durch Fette ersetzt. Es kommt zu einer Verteilung der Makronährstoffzusammensetzung von in der Regel rund 70-75% der Kalorien in Form von Fetten, 20-25% Protein und nur 5% Kohlenhydrate. Doch wie ist das genau? Sind Kohlenhydrate nicht wichtig für FitnessFreaks? Wir schauen genauer hin:
Werde Keto – werde zur Fettverbrennungsmaschine
Wer die Kohlenhydrate aus der Ernährung streicht und viel Fett isst, der führt nicht nur jede Menge Fettenergie zu, sondern trägt auch dazu bei, dass der Insulinspiegel sehr niedrig ist. Ein niedriger Insulinspiegel führt wiederum dazu dass die Fettfreisetzung verstärkt vonstatten läuft und der Fettstoffwechsel entsprechend ordentlich angekurbelt wird. Es ist also durchaus richtig. Wer sich ketogen ernährt wird zu einer wahren Fettverbrennungsmaschine. Allerdings ist dies natürlich auch auf eine Alternativlosigkeit des Metabolismus zurückzuführen. Das steht außer Frage. Sind keine Kohlenhydrate mehr da, können auch keine mehr verbrannt werden.
Fettverbrennung ist nicht Fettabbau
Eine gute Fettverbrennung bedeutet nicht automatisch dass es auch zu einem guten Fettabbau kommt. Man kann ein guter Fettverbrenner sein und gleichzeitig Körperfett aufbauen. Nämlich immer dann, wenn man sich zum Beispiel ketogen aber überkalorisch ernährt. Dann übersteigt die Zufuhr von Fett bzw. Energie die Kapazität der Fettverbrennung und des Energiebedarfs und man ist zwar auf der einen Seite eine Fettverbrennungsmaschine, baut jedoch auf der anderen Seite trotzdem Körperfett auf. Fettverbrennung ist also nicht gleich Fettabbau.
Fette für intensive Belastungen
Tja…die ketogene Ernährung hat sehr viele positive Eigenschaften. Hier fängt das Konstrukt jedoch an zu wackeln. Denn anaerobe Energiebereitstellung mit aeroben Treibstoff. Das kann nicht funktionieren. Aber das gilt in erster Linie für Sportarten mit hohem Pensum und mit hoher Intensität. Bodybuilding und Fitness Sport gehören hier nicht dazu. Eher Wettkampftraining im Crossfit oder ähnliches. Denn selbst bei verhältnismäßig hohem Trainingsvolumen mit Gewichten werden die Glykogenspeicher nur zu etwa 40% entleert. Und sie füllen sich auch teilweise selbst wieder. Bedeutet, aus Laktat, Aminosäuren und Produkten aus dem Fettstoffwechsel (der ja ohnehin rennt wie verrückt unter Keto Bedingungen), kann wieder Glukose hergestellt werden. Auf komplett entleerte Glykogenspeicher stößt man als FitnessFreak also ohnehin nie.
Fazit
Es ist durchaus möglich auch unter ketogener Ernährungsführung produktiv trainieren zu können. Geht es jedoch an wirklich hochintensive laktazide Belastungen, sind Kohlenhydrate unabdingbar. Entsprechend muss man hier individuell entscheiden, ob eine fast völlige Umstellung auf den Fettstoffwechsel wirklich Sinn ergibt.
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