Saisonal betrachtet ist der Winter die Zeit des Muskelaufbaus. Für viele ein Synonym für Masseaufbau, Bulking oder Off-Season. Doch wer nicht gerade Wettkampf-Athlet ist, der hat streng genommen keine Off-Season. Denn wer keine "On-Season" hat ist auch nie wirklich "off". Und auch das Bulking oder der Masseaufbau sind häufig leider einfach nur Ausreden dafür, möglichst viel Essen zu können. Plötzlich hat man eine Ausrede für Unmengen von Kalorien. Schließlich will man ja noch einmal ein paar Kilogramm aufpacken. Und ja, das tut man dann auch gewiss. Doch leider ist das in den seltensten Fällen dann wirklich Muskelmasse. Stattdessen kommt immer mehr Körperfett dazu. Und das sollte für einen FitnessFreak weder aus ästhetischer Sicht heraus, noch aus physiologischer Sicht heraus das Ziel sein und ein übermäßiger aufbau von Körperfett macht entsprechend beides leider vollkommen zunichte.
Ästhetiker ist man das ganze Jahr über!
Die meisten von uns trainieren wahrscheinlich weniger aus dem Grund der absoluten Leistungssteigerung. Natürlich, Leistung im Gym ist wichtig, wir sollten versuchen immer besser und stärker zu werden, aber unterm Strich ist dieses Vorgehen eher Mittel zum Zweck. Das Mittel um den Zweck zu erfüllen im Sommer im Freibad oder am Strand gut auszusehen. Die meisten FitnessFreaks würden wahrscheinlich lieber „ripped & ready“ aussehen und weniger Gewicht in der Kniebeuge bewältigen, anstatt extrem stark, dafür aber fett zu sein.
Das Problem ist nur, dass sehr viele mit der Zielsetzung top auszusehen, keinem der beiden Ansprüche entsprechen. Sie sind weder die Stärksten, noch diejenigen mit dem niedrigsten Körperfettanteil. Einzig und alleine aus dem Grund, weil sie sich meist in der Aufbauphase zu schnell zu hoch fressen mit dem Körperfettanteil, in der Hoffnung schneller und mehr Muskeln aufzubauen, und dann früher und länger wieder auf Diät müssen. Die Aufbauphase ist dann meist zu kurz um wirklich an seiner Kraft zu arbeiten und während der langen Diät kommt es irgendwann zu Leistungseinbußen, die uns auch daran hindern wirklich stark zu werden. Durch die kurzen Aufbauphasen und die langen Diäten schaffen wir es dann oftmals auch nicht nennenswerte Mengen an Muskelmasse aufzubauen und das Resultat ist, dass wir den überwiegenden Teil des Jahres nicht so aussehen wie wir wollen und dann am Ende der Diät enttäuscht sind, was wirklich übrig geblieben ist. Ein Teufelskreis. Das ganze Jahr über schlank bleiben und kleine aber dafür kontinuierliche Fortschritte zu erzielen, ist mit Sicherheit hier die bessere Lösung.
Die Insulinsensibilität entscheidet mit über deine Optik
Wer viel Körperfett aufzuweisen hat, hat in der Regel eine beeinträchtigte Insulinsensibilität. Das bedeutet, es benötigt viel Insulin, um die Nahrungskohlenhydrate in die Muskelzellen zu schleusen. Die Muskeln reagieren nicht mehr so sensibel auf Insulin. Je höher jedoch die Kohlenhydrattoleranz, desto besser! Denn desto weniger Körperfett wird auch aufgebaut. Wir können dann im Schnitt mehr Kohlenhydrate essen und diese dann auch entsprechend für unseren Muskelaufbau und generell für unsere Zwecke nutzen. Das ist der physiologische Vorteil davon, schlank zu bleiben. Von einem entsprechenden Nutzen in Bezug auf das Verhältnis von Testosteron zu Östrogen mal ganz abgesehen. Die Isnulinsensibilität ist jedoch zentraler Bestandteil eines gut arbeitenden Stoffwechsels und die Grundvoraussetzung für Muskelaufbauerfolge bei gleichzeitig geringem Körperfettaufbau.
Fazit
Es spricht nichts - und wirklich nichts - dafür, sich in den Wintermonaten unnötig fett zu fressen. Vor allem wenn man schon weit fortgeschritten ist und sich nahe seinem genetischen Maximum befindet macht es mehr Sinn, sich mit seiner Kalorienausrichtung nicht nur an der Waage zu orientieren, sondern vielmehr wirklich nur so viel Kalorien zuzuführen, dass man sich im Training stetig steigern kann.
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