Jeder sagt etwas anderes und überall kann man andere Dinge lesen. Mittlerweile ist es sogar eher schwer, den Wald zwischen all den Bäumen zu finden. Traurig aber wahr. Denn in Wirklichkeit kann es eigentlich auch so einfach sein. Dennoch gibt es einige Mythen die sich rund um die Fitnessernährung aufgebaut haben und sich derart hartnäckig halten, dass man diese unbedingt aus der Welt schaffen muss. Denn das vereinfacht das Vorgehen aller FitnessFreaks ungemein.
Mythos 1: Der 30g Protein Mythos
Der Körper kann nicht mehr als 30g Protein pro Mahlzeit aufnehmen. Alles was mehr gegessen wird, wird vom Körper wieder ausgeschieden! Schon mal davon gehört? Mit Sicherheit. Doch so einfach ist es dann auch nicht. Es mag sein, dass mehr als 30g Protein pro Mahlzeit - sofern es sehr hochwertig ist - nicht automatisch mehr für den Muskelaufbau bringt, im Sinne einer Steigerung der Proteinsynthese in den Muskeln und es ist auch tatsächlich so, dass nicht mehr als 30g Protein innerhalb eines Zeitraumes von 60-90 Minuten vom Magen in den Darm transportiert werden - in Abhängigkeit der verzehrten Proteinquelle - doch das bedeutet noch lange nicht, dass der Rest des Proteins bzw. alles was über 30g hinaus geht, automatisch wieder ausgeschieden wird. Es verweilt einfach nur länger im Magen-Darm-Trakt. Und ausgeschieden wird erst recht nichts! Dafür ist unser Körper viel zu effizient. So verschwenderisch ist unser Organismus dann doch nicht. Vielmehr sollte man sagen, ideal wären MINDESTENS 30g Protein pro Mahlzeit, mehr hingegen stellen kein Problem dar.
Mythos 2: Protein ist schädlich für die Gesundheit
Auch hier können wir klar den Stempel „Mythos“ drauf klatschen. Selbst sehr hohe Mengen von 3g Protein pro Kilogramm Körpergewicht und etwas mehr, sind für stoffwechselgesunde Personen kein Problem. Die Niere wird hier nicht leiden. Was jedoch passieren kann, ist dass die Niere etwas hypertrophiert und die Filtrationsleistung nach oben fährt. Das ist allerdings dann nicht automatisch ein gesundheitliches Problem, sondern viel mehr eine Anpassungsreaktion dieses Organs an den erhöhten Arbeitsaufwand. Auch das Herz hypertrophiert, wenn es verstärkt arbeiten muss, beispielsweise durch regelmäßigen Sport und auch die Muskeln hypertrophieren, wenn man ihnen immer mehr Arbeit zukommen lässt und immer schwerere Gewichte hebt. Doch warum ist das Hypertrophieren bei allen Organen eine normale Reaktion und bei der Niere wird es beim gesunden Menschen ausnahmslos als krankhaft angesehen?
Mythos 3: Protein Shakes machen fett
Das kennt man doch sicherlich auch, oder? „Ich trinke keine Shakes, davon wird man nur fett!“. Die Wahrheit ist jedoch eine andere. Natürlich wird man Körperfett aufbauen, wenn man nen Shake trinkt, der letztlich zu einer positiven Energiebilanz führt. Doch dann ist es kein Proteinproblem mehr, sondern ein allgemeines Problem einer nicht passenden Energiezufuhr. Die Wahrheit ist sogar, dass Protein der Nährstoff ist, der am unwahrscheinlichsten fett macht. Selbst Studien konnten dies beweisen, bei denen ein extremer Überschuss durch Protein erzeugt wurde. Dadurch das Protein jedoch auch eine vielfach höhere nahrungsinduzierte Thermogenese auslöst, verglichen mit Kohlenhydraten und Fetten, geht automatisch schon eine ganze Menge an Energie verloren, einzig und alleine durch das Essen von Proteinen. Auch dieser Punkt demnach ein Mythos!
Mythos 4: Du musst einen Proteinshake nach dem Training trinken
Klingt irgendwie auch einleuchtend und macht in gewisser Weise auch Sinn. Allerdings muss man nach dem Training nicht sofort in die Umkleidekabine sprinten, nur um direkt am Shake zu nippen. Denn das Nährstoff-Timing ist bei einer ausgewogenen Mahlzeitenverteilung von 3-4 Mahlzeiten über den Tag verteilt mit einem Abstand von jeweils etwa 3-5 Stunden, weitaus weniger wichtig als gedacht, sofern man den generellen Proteintagesbedarf entsprechend erreicht. Der Shake nach dem Training, ja. Aber bitte keine Hektik aufkommen lassen aufgrund eines mysteriösen „Anabolic Window“.
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