Die Diskussion über die Kohlenhydrate bleibt ungebrochen. Der eine sagt, man sollte sich möglichst kohlenhydratreich ernähren, denn Kohlenhydrate seien die bevorzugte Energiequelle des Körpers. Der andere wiederum rät dazu die Kohlenhydrate komplett zu streichen und stattdessen auf Fett als primären Energieträger zu setzen. Und interessanterweise gibt es für beide Lager Beispiele des Erfolges bei denen einem fast die Augen aus dem Kopf springen. Doch wie kann das sein? Wie ist es möglich, dass man mit beiden Vorgehensweisen hervorragende Ergebnisse erzielen kann und dennoch ganz viele Sportler scheinbar mit keinen der beiden Ernährungsformen dazu in der Lage sind Fortschritte zu erzielen?
Das Problem mit den Carbs
Kohlenhydrate sind in der Tat als problematisch anzusehen in unserer heutigen Ernährung. Vor allem in der HEUTIGEN Ernährung. Denn unserer Ernährung ist meist reich an Omega-6-Fettsäuren und Zucker. Eine Kombination dir eine tickende Zeitbombe enthält. Denn Omega-6-Fettsäuren aus Sonnenblumenöl, Distelöl usw. wie man sie auch häufig als Zusatzstoffe in Lebensmitteln findet aber auch beispielsweise in rohem Tofu, was das Problem auch für Veganer „scharf“ stellt, führen über kurze Umwege zur Arachidonsäure, die dann wiederum entzündungsfördernd wirken kann. Und die Umwandlungsrate von Omega-6-Fettsäuren aus der Ernährung in Arachidonsäure wird stark beeinflusst von Insulin. Wer also viel verarbeitete Lebensmittel konsumiert und gleichzeitig auch noch viele Kohlenhydrate ist, der verschärft dieses Problem. Und gerade chronisch erhöhte Entzündungswerte können zu gesundheitlich negativen Folgen führen. Eine Low Carb Ernährung kann demnach dabei helfen, die Entzündungswerte zu reduzieren. Doch nicht so schnell…
Entscheidend sind die eigenen Zellen
Wenn man nun also weiß, dass Insulin unter anderem die Entzündungswerte im Körper auf indirekte Weise erhöhen kann, dann stellt sich eigentlich nicht unbedingt direkt die Frage, ob man die Kohlenhydrate streichen muss, sondern nur, wie gut oder wie schlecht man selbst auf Insulin reagiert! Und das wiederum ist eine Frage der individuellen Insulinsensibilität! Wer eine hohe Insulinsensibilität besitzt, der benötigt selbst für größere Mengen an gegessenen Kohlenhydraten in Relation betrachtet nur wenig Insulin um den Blutzuckerspiegel zu normalisieren. Personen mit einer niedrigen Insulinsensibilität benötigen hingegen schon für geringe Kohlenhydratmengen sehr viel Insulin. Es macht demnach durchaus Sinn, diese Insulinsensibilität einmal konkret testen zu lassen.
So viel wie nötig, so wenig wie möglich
Wer einen eher pragmatischeren Ansatz verfolgen möchte, der experimentiert am besten selbst ein wenig. Das Ziel muss es sein, so wenig Kohlenhydrate wie möglich zu konsumieren. Das bedeutet jedoch nicht, dass man sich nun dem absoluten Nullpunkt annähern sollte, sondern vielmehr, dass man testet, ab wie viel Kohlenhydraten täglich man negative Begleiterscheinungen zu beobachten hat. Ab wann lässt die Gym Performance nach? Wann fühlt man sich schlecht? Wann regeneriert man schlechter? Wichtig ist nur, dass man die Kalorien die man im Bereich der Kohlenhydrate streicht durch Fette ersetzt, um sicherzustellen dass es nicht der Energieentzug ist, der für die sinkende Leistung verantwortlich ist. Hat man den entsprechenden Punkt erörtert, gibt man einen geringen Mehraufschlag als Pufferzone hinzu und schon hat man seine optimale und vor allem persönliche Kohlenhydratschwelle bestimmt und kann seine Ernährung von nun an deutlich besser planen.
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