Die Diskussion darüber, ob man besser bulken soll oder sich in eine Leanmass-Phase begeben sollte, während der man den Körperfettanteil so niedrig wie möglich hält, dauert nun schon seit Jahrzehnten an. Dabei gibt es zwei Ansichten die von zwei unterschiedlichen Lagern vertreten werden. Auf der einen Seite haben wir die klassischen Bulker die entsprechend alles in sich hinein stopfen was sie auch nur zu essen finden, in der Annahme, dies würde den Muskelaufbau deutlich unterstützen und auf der anderen Seite die Personen, die den Fettaufbau scheuen wie der Teufel das Weihwasser. Doch welche Partei hat hier Recht?
Bulking für Fortgeschrittene
Bulking für Fortgeschrittene ist Schwachsinn. Man kann dies immer wieder bei erfolgreichen Natural-Athleten sehen, die trotz extrem intensivem Training seit Jahren mehr oder minder mit dem gleichen Wettkampfgewicht auf der Bühne stehen oder dieses nur noch in einer Range von 1-2kg hin und her bewegen. Mal kommen sie etwas definierter, mit etwas weniger Gewicht, mal etwas fülliger mit mehr Gewicht. Aber grundsätzlich kann man sagen, es passiert selbst im Laufe von Jahren nicht mehr viel in Sachen fettfreie Masse. Hat man sein Potential ausgeschöpft, wird es schwierig bis unmöglich, hier noch einmal eine Schippe draufzusetzen. Doch selbst wenn das Endgewicht immer wieder das Gleiche ist, so sehen die Sportler von Mal zu Mal besser aus. Mehr Streifen, mehr Einschnitte usw. Denn intensives Training hinterlässt eben seine Spuren. In diesem Fall natürlich positive Spuren für den Sportler. Was uns auch direkt zur eigentlichen Kernaussage bringt. Denn ein wirklich fortgeschrittener Sportler sollte sich weniger auf die Aufwärtsentwicklung auf der Waage konzentrieren, sondern vielmehr auf die Progression im Training. Hier sollte der Fokus liegen. Die Kalorien sollten hoch genug sein, um im Training weiter nach vorne zu kommen und um stärker zu werden!
Der Mythos vom Leanbulk
Natürlich sollte man als Fortgeschrittener versuchen möglichst langsam aufzubauen und möglichst ohne den Körperfettanteil permanent anzuheben. Allerdings darf dies nicht bedeuten, sich utopische Ziele zu setzen und das ganze Jahr über mit 6% Körperfett herumlaufen zu wollen. Klar, es gibt einige Sportler die das können, diese sind jedoch auch meist genetisch und von deren Stoffwechsel so ausgerichtet. Für die meisten Fitness Sportler ist das jedoch - wie beschrieben - Utopie. Im Bereich von 10-12% Körperfett zu bleiben ist durchaus in Ordnung. Darunter wird es für die meisten schwierig, sich gut und gesund zu fühlen, Leistungen im Training zu toppen oder Hunger und Sättigung in den Griff zu bekommen. Es ist auch nicht notwendig mit gestreiften Glutes durch die Welt zu marschieren, außerhalb der Wettkampfsaison. Das macht keinen Sinn. Daher sollte man vom Mythos des perfekten Leanbulk auch besser Abschied nehmen. Vor allem dann, wenn man keine genetische Ausnahmeerscheinung darstellt.
Fazit
Bulking im eigentlichen Sinne hat durchaus seine Berechtigung. Für einen blutigen Anfänger macht es überhaupt keinen Sinn die Kalorien künstlich niedrig zu halten, wenn dieser noch Muskeln aufbauen möchte. Doch je fortgeschrittener man wird, desto weniger Sinn macht es, mit einer Brechstange vorgehen zu wollen. Denn das endet meist nur in einem deutlichen Fettaufbau ohne genauso deutliche Vorteile für den Muskelaufbau nach der Diät!
Kommentare (0)